Die Kunstform des Kartenflourishings, gemeinhin auch als Cardistry bezeichnet, entwickelte sich aus einfachen Effekten, die von Magiern in den 1990er bis frühen 2000er Jahren in der Close-up Magie verwendet wurden. Der Begriff ist eine Kombination von Card für Karte und Artistry (Kunst). Somit zu deutsch die Kartenkunst oder Cardistry.
Chris Kenners bemerkenswerter zweihändiger Sybil Cut aus seiner Publikation Totally Out of Control von 1992 hatte großen Einfluss und brachte eine Reihe von fortgeschrittenen Flourishes hervor, die heute die Grundlage der Performancekunst darstellen. Der Begriff Flourish bezeichnet die Bewegung der Karten. Es gibt dafür keine eindeutige Übersetzung.
Die Sleight of Hand Pioniere Dan und Dave Buck haben mit ihren Lehr-DVDs aus den Jahren 2004 und 2007 die Kartenkunst auf der Weltbühne popularisiert. Der Journalist Kevin Pang von Vanity Fair charakterisierte die Kunst des Card Fluorishing wie folgt:
„It’s yo-yo tricks performed by cardsharps with the street cred of a Parkour video. There’s a name for it: cardistry.“
https://www.vanityfair.com/culture/2015/04/cardistry-con-2015

Von der Zauberkunst zu Cardistry
Als Zaubertricks mit Spielkarten um das 19. Jahrhundert herum populär wurden, bauten Magier oft Kartenflourishes in ihre Darbietungen ein, um ihre Taschenspielerfähigkeiten zu demonstrieren. Im Gegensatz zu Tricks sollten Flourishes visuell beeindruckend sein und schwierig auszuführen erscheinen. Einige der ersten dokumentierten Flourishes sind der Charlier Cut, Riffle Shuffle und Thumb Fan. Mehrere Sleight of Hand Bestseller, wie S. W. Erdnase’s The Expert at the Card Table aus dem Jahr 1902 (das seine Wurzeln im Glücksspiel und Kartenbetrug hat), betonten die Wichtigkeit, Cuts in Tricks einzubauen. Bis in die 2000er Jahre wurde das Card Flourishing als ein Unterbereich der Close-Up Magie angesehen und nicht als eigenständige Performance-Kunst.
Cardistry ist ein Kunstwort aus „Card“ und „Artistry“. Der Begriff selbst wurde bereits am 19. Dezember 1899 auf Seite 3 des The Portsmouth Herald veröffentlicht, der über einen Auftritt des Bostoner „magician and cardist“ Bennett Springer berichtete. Der kurze Artikel sprach von Springers „tricks in cardistry, sleights and flourishes with cards“ und beschrieb sie als „seine Manipulation des Wunderbaren“, die ihm „Runden des Beifalls einbrachte.“ Cardistry beinhaltet den Einsatz der Hände, um Cuts, Displays, Fächer, Muster und Sequenzen durch den Einsatz von Spielkarten zu kreieren. Es können verschiedene Armspreads, Cuts, Shuffles und Springs verwendet werden.Die Absicht ist es, eine fesselnde Bewegung und ein schönes Schaustück zu erzeugen.
Die Effekte sind nur durch die verwendeten Kartentypen, die Vorstellungskraft und den Grad der Fingerfertigkeit des Vorführers begrenzt. Die Präsentation ist typischerweise weder „illusionär“ noch vermeintlich „magisch“. Zumindest teilweise beeinflussen Farbe und Form der Karten die visuelle Wahrnehmung des Aktes. Der visuelle Stil der Kunstform wird oft mit Jonglage, Hackey-Sack, Pantomime und sogar Skateboarding in Verbindung gebracht oder verglichen.
Dieser Artikel ist eine Übersetzung des englischsprachigen Wikipedia Artikels: https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_cardistry